Montag, 20. August 2018

Knurren trainieren?


Letztens im Wald: Wir gehen gemütlich mit einer Freundin und den Hunden gassi, als hinter der nächsten Biegung plötzlich ein fremder Hund vor uns steht. Der Hund meiner Freundin wird steif und knurrt. Das wedelnde Gegenüber versteht sofort, dass kein Kontakt erwünscht ist und läuft zurück zu seinem rufenden Frauchen, welches ihn nun auch anleint. 

Soweit eine völlig normale Begegnung. Meine Freundin freute sich nun aber lautstark: „Siehst Du, er hat geknurrt!!!“, zum Hund: „So ein feiiiiner Bub.“ Ich nicke ihr anerkennend zu: „Hat sich das Training ja doch gelohnt.“ Die fremde Hundehalterin, mittlerweile fast auf unserer Höhe, schüttelt verständnislos den Kopf. Als sie uns passiert, wendet sie den Blick missfällig murmelnd ab (und sieht nicht, wie ich meinem Hund sogar ein Leckerli gebe, nachdem/obwohl dieser den anderen Hund zwar „böse angeschaut“ hat, sich dann aber selbstständig wieder abwendet).

„Böses Knurren“?

Im Grunde kann ich die Verwirrung der Dame sogar verstehen, denn es wirkt zunächst tatsächlich merkwürdig, wenn ein Hund für aggressives Verhalten bestätigt wird und seine Menschen sich darüber auch noch als Trainingserfolg freuen.