Man ist bestens auf die (BH-)Prüfung vorbereitet, aber trotzdem aufgeregt, damit auf der Zielgeraden nichts schiefgeht, hier ein paar Dinge, an die man im Vorfeld schon denken sollte.
Da man am Prüfungstag ohnehin aufgeregt ist und deshalb auf
den eigenen Hund „fremd“ wirkt, sollte möglichst viel „normal“, also wie sonst
auch sein.
Kleidung
Die Prüfungsordnung sieht
sportliche Bekleidung vor und je nach Art der Prüfung auch besonderes
Schuhwerk. Das ist aber nicht das Problem, haben wir im Training ja ohnehin
immer.
Damit wir unsere Hunde nicht
zusätzlich verunsichern, empfehle ich die gleiche Kleidung wie zum Training
anzuziehen und diese darüber hinaus nicht frisch gewaschen zu haben.
Selbstverständlich dürfen sich keine Leckerli mehr in irgendwelchen Taschen
befinden.
Taschen ist auch schon das
nächste Stichwort. Cargohosen und „Hundeführerwesten“ mit vielen Taschen und
Spielifach dürfen nicht zur Prüfung getragen werden.
Darüber hinaus rate ich von
langen Jacken ab. Auf keinen Fall sollte die Jacke offengelassen werden. Beides
behindert den Hund beim schönen Fußlaufen und vergrößert den Abstand in der
Kehrtwende.
Umgang mit Aufregung direkt vor der Prüfung
Man sieht immer wieder, dass
wartende Teilnehmer, völlig unbewusst, ihre Hunde mit Leckerli vollstopfen. Das
passiert leichter als man denkt, der Hund stupst einen lieb an und schon
wandert die Hand immer wieder in die Tasche. Das soll natürlich nicht heißen,
dass es beim Aufwärmen keine Kekse gibt, da gibt es sogar besonders gute.
Eine andere beliebte Taktik ist
das Sektchen vorweg zum Entspannen. Alkohol ist aber durch die Prüfungsordnung ausdrücklich
verboten.
Den Hund (tagelang) vor der Prüfung ignorieren und/oder nicht füttern
So etwas mag man heute kaum
glauben, taucht aber immer wieder als Tipp auf. Seit der Snickers-Werbung kann
sich jeder vorstellen, dass diese Strategie gewaltig nach hinten losgehen kann.
Davon abgesehen ist sie schlicht unfair und unter dem Niveau eines
Hundeführers, der ordentlich trainiert hat und seinen Hund nicht als Sportgerät
ansieht.
Was tatsächlich sinnvoll ist, ist
ein paar Tage vor der Prüfung nicht mehr zu trainieren. Stattdessen besinnt man
sich auf partnerschaftliche Aktivitäten und Beziehungsförderndes, dann wird der
Hund am Prüfungstag gerne sein Bestes für uns geben.
Während der Prüfung
Während der Prüfung kann natürlich auch immer mal etwas schiefgehen. Sollte dies der Fall sein, muss man Folgendes im Hinterkopf haben:Wenn der Hund eine Extrarunde dreht, darf nur 3 Mal gerufen werden, ist der Hund dann nicht wieder da, ist die Prüfung beendet. Das Perfide dabei ist, ein „Bello – hier – kommst du wohl“ ist bereits drei Mal gerufen. Also lasst den Hunden beim Rufen eine Chance zu reagieren, bevor ihr nachsetzt. Außerdem sollte, entgegen der eigenen Befindlichkeit in diesem Augenblich, die Körpersprache einladend und nicht bedrohlich wirken, damit der Hund sich auch zurücktraut.
Nach der Prüfung und/oder in der Pause
Die Unbefangenheit wird zwar zu
Beginn der Prüfung festgestellt, diese kann aber zu jedem Zeitpunkt bis zur
Übergabe der Urkunden wieder aberkannt werden. Das heißt, die Hunde sollten in
den Pausen genügend Abstand zueinander haben und wenn sie es gewöhnt sind im
Auto warten, dort haben sie Ruhe und müssen sich nicht um heruntergefallenes
Mittagessen streiten. Auch Hunde, die sonst gechillt sind, sind an so einem
Prüfungstag angespannter und haben große Teile ihrer Impulskontrolle beim
Schema/Abliegen verbraucht.
Für den Fall, dass man beim Schema
durchgefallen sein sollte und damit nicht zum Verkehrsteil geht, darf man
trotzdem nicht nach Hause gehen. Zur Urkundenübergabe müssen alle
Prüfungsteilnehmer anwesend sein. Sollte man aus irgendeinem wichtigen Grund
weg müssen, muss über den Prüfungsleiter beim Richter die Erlaubnis eingeholt
werden.
Papierkrieg
Am Prüfungstag müssen folgende Unterlagen
vorliegen:
Leistungsurkunde für den Hund (oft
einige Wochen Wartezeit)
Wenn in der Leistungsurkunde ein Zuchtbuchnummer steht, müssen auch die entsprechenden Papiere vom VdH mitgebracht werden, sonst gilt der Hund als Mischling
Wenn in der Leistungsurkunde ein Zuchtbuchnummer steht, müssen auch die entsprechenden Papiere vom VdH mitgebracht werden, sonst gilt der Hund als Mischling
Sachkundenachweis für den
Hundeführer (außer, wenn sie am Prüfungstag erst erworben wird)
Heimtierausweis mit gültiger Tollwutimpfung
Personalausweis des Hundeführers
Am besten deponiert man die Unterlagen
bereits vor dem Prüfungstag im Vereinsheim.
Falls euch noch was einfällt, was
hier auch noch nützlich sein könnte, sagt Bescheid.
Ich wünsche allen Teams viel
Erfolg!
Eure Julia
P.S. Ich bin fest davon überzeugt, dass es immer mehr als
einen Weg gibt, um ans Ziel zu kommen.