Mittwoch, 21. März 2018

Stolpersteine bei der (BH-)Prüfung





Man ist bestens auf die (BH-)Prüfung vorbereitet, aber trotzdem aufgeregt, damit auf der Zielgeraden nichts schiefgeht, hier ein paar Dinge, an die man im Vorfeld schon denken sollte.
Da man am Prüfungstag ohnehin aufgeregt ist und deshalb auf den eigenen Hund „fremd“ wirkt, sollte möglichst viel „normal“, also wie sonst auch sein.



Kleidung

Die Prüfungsordnung sieht sportliche Bekleidung vor und je nach Art der Prüfung auch besonderes Schuhwerk. Das ist aber nicht das Problem, haben wir im Training ja ohnehin immer.
Damit wir unsere Hunde nicht zusätzlich verunsichern, empfehle ich die gleiche Kleidung wie zum Training anzuziehen und diese darüber hinaus nicht frisch gewaschen zu haben. Selbstverständlich dürfen sich keine Leckerli mehr in irgendwelchen Taschen befinden. 

Taschen ist auch schon das nächste Stichwort. Cargohosen und „Hundeführerwesten“ mit vielen Taschen und Spielifach dürfen nicht zur Prüfung getragen werden.

Darüber hinaus rate ich von langen Jacken ab. Auf keinen Fall sollte die Jacke offengelassen werden. Beides behindert den Hund beim schönen Fußlaufen und vergrößert den Abstand in der Kehrtwende.


Umgang mit Aufregung direkt vor der Prüfung

Man sieht immer wieder, dass wartende Teilnehmer, völlig unbewusst, ihre Hunde mit Leckerli vollstopfen. Das passiert leichter als man denkt, der Hund stupst einen lieb an und schon wandert die Hand immer wieder in die Tasche. Das soll natürlich nicht heißen, dass es beim Aufwärmen keine Kekse gibt, da gibt es sogar besonders gute.

Eine andere beliebte Taktik ist das Sektchen vorweg zum Entspannen. Alkohol ist aber durch die Prüfungsordnung ausdrücklich verboten.


Den Hund (tagelang) vor der Prüfung ignorieren und/oder nicht füttern

So etwas mag man heute kaum glauben, taucht aber immer wieder als Tipp auf. Seit der Snickers-Werbung kann sich jeder vorstellen, dass diese Strategie gewaltig nach hinten losgehen kann. Davon abgesehen ist sie schlicht unfair und unter dem Niveau eines Hundeführers, der ordentlich trainiert hat und seinen Hund nicht als Sportgerät ansieht.

Was tatsächlich sinnvoll ist, ist ein paar Tage vor der Prüfung nicht mehr zu trainieren. Stattdessen besinnt man sich auf partnerschaftliche Aktivitäten und Beziehungsförderndes, dann wird der Hund am Prüfungstag gerne sein Bestes für uns geben.


Während der Prüfung

Während der Prüfung kann natürlich auch immer mal etwas schiefgehen. Sollte dies der Fall sein, muss man Folgendes im Hinterkopf haben:

     Wenn der Hund eine Extrarunde dreht, darf nur 3 Mal gerufen werden, ist der Hund dann nicht wieder da, ist die Prüfung beendet. Das Perfide dabei ist, ein „Bello – hier – kommst du wohl“ ist bereits drei Mal gerufen. Also lasst den Hunden beim Rufen eine Chance zu reagieren, bevor ihr nachsetzt. Außerdem sollte, entgegen der eigenen Befindlichkeit in diesem Augenblich, die Körpersprache einladend und nicht bedrohlich wirken, damit der Hund sich auch zurücktraut.

      Vergisst man vor lauter Aufregung das Schema, muss man nicht irgendeinen Mist zusammenlaufen. Man hat offiziell die Möglichkeit den Richter nach dem weiteren Verlauf zu fragen. Dazu nimmt man eine Grundstellung ein. (Lernt das Schema trotzdem!!!!!!!)

       Geht eine (Teil-)Übung schief, läuft man einfach weiter. Das hat zwei Gründe: erstens sind die Punkte ohnehin weg und zweitens fängt man mit dem Hund auf dem Platz vor dem Richter keine Diskussion an. Darüber hinaus sollte man sich in Stress und Ärger keinesfalls zu irgendeiner Art von Maßregelung hinreißen lassen. Je nach Richter kann das wegen Unsportlichkeit zu Disqualifikation führen!

       Sieht man beim Abrufen, dass der Hund am Aufstehen ist, ruft man auch ohne das Signal des Richters.

        Nimmt man aus irgendeinem Augenwinkel wahr, dass der Hund aus der Ablage aufgestanden ist, verhält man sich möglichst unauffällig. Viele Hunde legen sich auch wieder ab. Da sollte man den Richter nicht durch Bewegungen auf den aufgestandenen Hund aufmerksam machen.



 Nach der Prüfung und/oder in der Pause

Die Unbefangenheit wird zwar zu Beginn der Prüfung festgestellt, diese kann aber zu jedem Zeitpunkt bis zur Übergabe der Urkunden wieder aberkannt werden. Das heißt, die Hunde sollten in den Pausen genügend Abstand zueinander haben und wenn sie es gewöhnt sind im Auto warten, dort haben sie Ruhe und müssen sich nicht um heruntergefallenes Mittagessen streiten. Auch Hunde, die sonst gechillt sind, sind an so einem Prüfungstag angespannter und haben große Teile ihrer Impulskontrolle beim Schema/Abliegen verbraucht.

Für den Fall, dass man beim Schema durchgefallen sein sollte und damit nicht zum Verkehrsteil geht, darf man trotzdem nicht nach Hause gehen. Zur Urkundenübergabe müssen alle Prüfungsteilnehmer anwesend sein. Sollte man aus irgendeinem wichtigen Grund weg müssen, muss über den Prüfungsleiter beim Richter die Erlaubnis eingeholt werden.


Papierkrieg

Am Prüfungstag müssen folgende Unterlagen vorliegen:
Leistungsurkunde für den Hund (oft einige Wochen Wartezeit)

Wenn in der Leistungsurkunde ein Zuchtbuchnummer steht, müssen auch die entsprechenden Papiere vom VdH mitgebracht werden, sonst gilt der Hund als Mischling
Sachkundenachweis für den Hundeführer (außer, wenn sie am Prüfungstag erst erworben wird)
Heimtierausweis mit gültiger Tollwutimpfung
Personalausweis des Hundeführers

Am besten deponiert man die Unterlagen bereits vor dem Prüfungstag im Vereinsheim.


Falls euch noch was einfällt, was hier auch noch nützlich sein könnte, sagt Bescheid.
Ich wünsche allen Teams viel Erfolg!


Eure Julia
P.S. Ich bin fest davon überzeugt, dass es immer mehr als einen Weg gibt, um ans Ziel zu kommen.