Donnerstag, 6. Oktober 2016

Drei Dinge, die man im Herbst beachten sollte



Die Temperaturen sind, ganz zur Freude unserer Vierbeiner, schon deutlich gefallen. Ganz zur Freude der Zweibeiner scheint trotz deutlich spürbarem Herbst die Sonne viel und der Regen hält sich in Grenzen. Es macht also dem Hund-Mensch-Team richtig Spaß zusammen draußen zu sein. Auf drei Dinge sollte man dabei allerdings achten.


Donnerstag, 22. September 2016

8 Stolpersteine beim Fußlaufen



1. Der Hund schaut den Hundeführer nicht an, wenn dieser loslaufen will: genau genommen befindet sich der Hund dann gar nicht in der Grundstellung, denn diese beinhaltet das Anschauen.

2. Die Schritte 3 und 4 wurden vertauscht, das hat beim jungen Hund meist zur Folge dass er nicht sofort mit angeht, da ihm die nötige Reaktionszeit fehlt. Eine spätere Folge beim "Sitz" kann sein, dass der Hund nur schwer sitzen bleibt, wenn er es gewohnt ist, immer erst mal mit dem Hundeführer zu gehen, egal was für ein Kommando kommen mag. 

3. Die Körperspannung wird vernachlässigt. Jeder Hundehalter weiß, dass der Vierbeiner die Stimmung vom anderen Ende der Leine spiegelt. Deshalb sollte dem Hundeführer klar sein, dass wenn er nur mäßig motiviert oder verunsichert losschlurft auch sein Hund keine freudig motivierte Fußarbeit zeigen wird.

4. Die Belohnung ist so groß oder hart, dass sie vom Hund gekaut werden muss. Ein Leckerli, das vom Hund nicht direkt geschluckt werden kann, unterbricht den Fluss beim Fußlaufen selbst dann noch, wenn der Hund nicht zum Kauen stehen bleibt. 

5. Die Belohnung wird immer nach etwa derselben Anzahl Schritte gegeben. Die Konzentration des Hundes hält genau diese Anzahl an Schritten .

6. Die Schritte 5 und 6 wurden vertauscht. Wird der Hund in dieser Übungsphase erst nach dem Stehenbleiben belohnt, kann er die Belohnung gar nicht mit der schönen Fußarbeit in Verbindung bringen, da ja in diesem Moment das Sitzen belohnt wird. Beim späteren Training lernt der Hund, dass eine Übung nach dem Leckerli zu Ende ist und wird nach dem Keks nicht mehr weiter laufen.

7. Die Position der Hand ist beim Belohnen falsch. Wird zu weit hinter dem Bein des Hundeführers belohnt, wird der Hund später zurückhängen. Wird dagegen zu weit vorne belohnt, lernt der Hund ebenfalls eine falsche Position.

8. Der Hundeführer schaut während des Laufens zu seinem Hund oder ist tendenziell im Begriff dies zu tun. Das führt nahezu automatisch dazu, dass der Hund zurückhängen wird. Durch die Tendenz nach hinten/unten ist die dem Hund zugewandte Schulter hinter der Körpermitte und damit wird der Hund von seinem Hundeführer körpersprachlich abgedrängt.


Eure Julia
P.S. Ich bin fest davon überzeugt, dass es immer mehr als einen Weg gibt, um ans Ziel zu kommen.


Dienstag, 20. September 2016

In 6 Schritten zum Kommando "Fuß"



Der Begriff

Unter dem Kommando „Fuß“ versteht man, dass der Hund sich an der linken Seite des Hundeführers auf Höhe des Fußes befindet. Wenn ihr steht, sitzt der Hund im "Fuß" (Grundstellung/Halt) und wenn ihr lauft, läuft der Hund "Fuß". Sitzt der Hund, sollten seine Vorderpfoten eine Linie mit den Schuhspitzen des Hundeführers bilden, während er diesen anschaut. Läuft das Team, ist die Schulter des Hundes etwa auf der Höhe des Hundeführers, gleichzeitig ist der Blick des Hundes aufwärts zum Menschen gerichtet.

Voraussetzungen

Bevor das Kommando „Fuß“ eingeführt werden kann, muss der Hund eine saubere Grundstellung beherrschen, denn diese gehört neben dem tatsächlichen Fußlaufen auch zum Kommando "Fuß". Desweiteren muss der Hund sowohl beim Angehen als auch beim Laufen den Blick zum Hundeführer halten können. Am Anfang genügen wenige Schritte und es wird mit gut sichtbarer Motivation (Leckerli oder Spieli) gearbeitet.

Ablauf in Einzelschritten

1. Hund und Hundeführer befindet sich in der Grundstellung (in dieser frühen Übungsphase ist das Leckerli /Spieli noch auf Schulterhöhe des Hundeführers)
2. Der Hundeführer baut beim Einatmen Körperspannung auf
3. Beim darauffolgenden Ausatmen sagt er das Kommando "Fuß"
4. Beim nächsten Einatmen läuft der Hundeführer, unter Aufrechterhaltung der Körperspannung, mit dem linken Fuß los
5. Die Belohnung (verbal oder fressbar) des Hundes erfolgt nach den ersten Schritten im Laufen (Bei der Anzahl der Schritte variieren)
6. Der Hundeführer beendet die Übung durch ein anderes Kommando bzw. durch Anhalten, was dem Kommando "Sitz" entspricht

Beim Üben

Das Fußlaufen sollte erst ausgedehnt werden, wenn die ersten Schritte auch wirklich gut sitzen. Denn wenn der Hund erst nach ein paar Schritten hochschaut, ist das nicht nur unkorrekt, es besteht auch immer die Gefahr, dass der Vierbeiner in diesem kurzen Augenblick der Unkonzentration etwas findet, das spannender als Fußlaufen ist. Spannend bleiben kann der Hundeführer auch, in dem er gezielt verbales Lob einsetzt und sich auch wirklich über die Aufmerksamkeit seines Hundes freut.

Zum Schluss will ich, wie in allen Stunden zu diesem Thema, daran erinnern, dass das Fußlaufen immer eine ganz bestimmte Distanz beinhaltet. Das kann eine bestimmte Anzahl Schritte sein oder auch ein bestimmte Punkt (z.B. der Baum, die Kreuzung, der Mülleimer…). Wie groß diese Strecke sein darf, muss der Hundeführer genau abwägen, da die Übung unbedingt beendet sein sollte, bevor den Hund die Konzentration verlässt. Wenn ihr euer Ziel erreicht habt und der Hund gerade so schön läuft, erliegt nicht der Versuchung weiter zu machen. Beendet jede Übung mit einem möglichst tollen Erfolgserlebnis!

Im Laufe der Woche wird es noch einen Artikel mit den typischen Stolpersteinen beim Fußlaufen geben.

Eure Julia
P.S. Ich bin fest davon überzeugt, dass es immer mehr als einen Weg gibt, um ans Ziel zu kommen.

Montag, 29. August 2016

6 Übungen für das perfekte „Platz“



Der Hochsommer ist nochmal mit Temperaturen an die 30°C Grad zurück. Also das perfekte Wetter für den Hundeplatz. Wenn man bei diesem Wetter überhaupt etwas trainieren will, dann „Platz“ und das natürlich im Schatten.


Sonntag, 21. August 2016

Die Hinterhand des Hundes trainieren



Hüftprobleme sind ein weitverbreitetes Leiden und können die Lebensqualität der Hunde oft erheblich einschränken. Die gute Nachricht ist aber, dass man der Sache, je nach Befund, recht gut mit Muskelaufbau entgegenwirken kann.
Landläufig denkt man bei HD ja meist an Rassehunde wie den Schäferhund, bei dem die tiefe Hinterhand gewünscht ist oder auch an Moderassen, bei denen durch unsachgemäße Verpaarungen (zu kleiner Genpool usw.) Probleme entstehen. Es sind aber mindestens genauso häufig die als gesund geltenden Mischlinge betroffen. So auch in unserer aktuellen Junghundegruppe. Der kleine Spike ist in der vorderen Hälfte eher der Terrier/Mops und in der hinteren Chihuahua. Diese einmalige Mischung beschert ihm einen stabilen Körper aber recht dünne Hinterbeinchen. Nach Lahmheit und einseitiger Belastung beim Sitzen, offenbarte das Röntgenbild die HD. Sollten solche Probleme auch schon beim jungen Hund auftreten,  ist immer ein Tierarztbesuch angesagt, um die Ursachen abzuklären. Sollte einem der Befund merkwürdig vorkommen, beispielsweise weil über Wochen nur von einer Zerrung oder Wachstumsschmerzen gesprochen wird, sollte man sich nicht scheuen eine zweite Meinung einzuholen.


Auch gesunde Hunde profitieren von Übungen für die Hinterhand


Die meisten Hunde bewegen beim Laufen ihre Hinterbeine völlig unbewusst mit. Das soll jetzt nicht heißen, dass sie diese einfach hinter sich herschleifen, sondern, dass sie oftmals kein gesondertes Bewusstsein für die Hinterbeine haben. Das kann man bei unterschiedlichen Gelegenheiten beobachten. Führt man den ungeübten Hund langsam über einen Stangenparcours, so wird er mit den Vorderbeinen vorsichtig darübersteigen, während er aber einige mit den Hinterbeinen herunterstreifen wird. Ein anderes Beispiel, das wahrscheinlich jeder kennt, ist wenn man die Füße/Beine nach einem Abenteuer im Matsch einmal abwäscht oder ausbürstet, lassen sich die meisten Hunde das an den Vorderbeinen ganz gut gefallen, bei den Hinterbeinen ist es ihnen aber unangenehm oder sie scheinen dort kitzelig zu sein. Ein Beispiel, das ich nicht glauben würde, wenn ich nicht so ein Exemplar zu Hause hätte, sind Hunde, die scheinbar nicht richtig schwimmen können. Nutzt der Hund beim Schwimmen nämlich die Hinterbeine nicht, sinkt der hintere Teil ab und der Hund geht irgendwann unter wildem Gestrampel mit den Vorderbeinen unter.

Die Vorteile einer trainierten Hinterhand sind vielfältig. Neben dem besseren Schwimmen, können Hunde, die ihre Füße ganz bewusst getrennt voneinander einsetzen können, sich sicherer in schwierigerem Gelände bewegen, ohne abzurutschen oder umzuknicken.
Für den Hundesport ergeben sich sogar mehrere Vorteile. Zum einen werden natürlich Hindernisse fehlerfreier bewältigt, zum anderen ist die Hinterhand aber auch für eine gute Fußarbeit wichtig. Saubere Winkel und schöne Wendungen sind nämlich gerade bei großen Hunden nur dann möglich, wenn der Hund die Hinterbeine unabhängig von den Vorderbeinen setzt. Setzt der Hund die Hinterhand bewusst ein, ergibt sich natürlich auch rein optisch ein schönerer, raumgreifenderer Gang. Letzteres wird jede von euch, die mit Pferden zu tun hat wissen. Und aus diesem Bereich kommt auch eine der Trainingsmöglichkeiten, die ich vorstellen möchte.


Übungen für mehr Koordination und den Muskelaufbau der Hinterhand des Hundes


Sonntag, 14. August 2016

Der sicherste Weg, um die eigene Autorität zu untergraben




Diese Woche habe ich beim Gassigehen eine sehr typische Situation beobachtet. Ein kleiner Terrier steckt mit dem ganzen Kopf in einem Mauseloch und pustet leidenschaftlich hinein, buddelt und pustet wieder. Frauchen wird der Szene gewahr und ruft den kleinen Kerl, der sie aber nur ganz am Rande wahrnimmt, da er völlig in seiner Jagd vertieft ist. Ja, im Mauseloch buddeln gehört auch zum Jagdverhalten! Was tut das Frauchen nun?  Klar, sie tut, was die meisten von uns tun, sie ruft nochmals etwas eindringlicher. Man ahnt es schon, mit dem selben Ergebnis.

Und nun wird es problematisch. Nachdem auch das dritte, sehr laute und strenge Rufen ungehört verhallt ist, stapft die ältere Dame unter unablässigem resignierten Rufen auf ihren Hund zu und holt ihn am Mauseloch ab. Letzteres ist das einzig Vernünftige in einer solchen Situation. Den Hund abholen! Was dagegen Gift für den Wert eines Kommandos ist, ist wenn es, selbst wenn völlig klar ist, dass der Hund es in diesem Moment nicht befolgen wird oder kann, ständig wiederholt wird.

Bei dem kleinen Jäger angekommen, beugt sie sich hinunter, zerrt ihn am Halsband aus dem mittlerweile recht beachtlichen Loch und leint ihn unter Schimpfen an. Der Hund gehört glücklicherweise zu den gutmütigen Vertretern seiner Rasse und grinst sie einfach nur freudestrahlend über das tolle Abenteuer an. Es gibt durchaus Hunde, die auf eine würgende Unterbrechung ihrerseits Triebverhaltens anders reagieren. Aber bei den beiden scheint das eine Art unbewusstes Ritual zu sein.

Den letzten Akt, der solche Szenen oft begleitet,  haben die beiden sich zum Glück erspart. Zugegebenermaßen sieht man diesen auch meist eher bei Herrchen. Häufig wird nämlich im Anschluss an eine solche Szene mit dem Hund in rauhem Ton mit ordentlichem Leinenruck ein wenig Unterordnung trainiert, quasi um die Autorität des Hundehalters wieder herzustellen. Oder vielleicht doch auch um sich ein wenig abzureagieren. Wie dem auch sei, der Hund kann dies nicht mit seiner vorangegangenen "Befehlsverweigerung"  in Verbindung bringen. Auch das Abrufen wird dadurch nicht verbessert. Was aber passiert ist, dass der Hund seine Bezugsperson als unberechenbar erlebt, was erheblichen Einfluss auf die Qualität der Beziehung haben kann.


Wie sollte man sich nun richtig verhalten?  

Zuhause kann er es, aber…




…sobald wir auf dem Hundeplatz sind, hat er keine Lust mehr. In Variationen hört man diese Klage auch als: Auf dem Hundeplatz hört sie richtig gut, aber sobald wir woanders sind, weigert sie sich…
Dieses Phänomen wird unseren Vierbeinern häufig als Motivationslosigkeit oder Sturheit bis hin zu bösem Willen ausgelegt. Bei unseren Junghunden allerdings in den allermeisten Fällen zu Unrecht. Ganz nebenbei bemerkt ist Böswilligkeit eine Kategorie menschlichen Denkens, die Tieren völlig fremd ist. Zu Letzterem gibt es vielleicht ein anderes Mal mehr, heute geht es um das Stichwort Generalisierung.