Donnerstag, 22. September 2016

8 Stolpersteine beim Fußlaufen



1. Der Hund schaut den Hundeführer nicht an, wenn dieser loslaufen will: genau genommen befindet sich der Hund dann gar nicht in der Grundstellung, denn diese beinhaltet das Anschauen.

2. Die Schritte 3 und 4 wurden vertauscht, das hat beim jungen Hund meist zur Folge dass er nicht sofort mit angeht, da ihm die nötige Reaktionszeit fehlt. Eine spätere Folge beim "Sitz" kann sein, dass der Hund nur schwer sitzen bleibt, wenn er es gewohnt ist, immer erst mal mit dem Hundeführer zu gehen, egal was für ein Kommando kommen mag. 

3. Die Körperspannung wird vernachlässigt. Jeder Hundehalter weiß, dass der Vierbeiner die Stimmung vom anderen Ende der Leine spiegelt. Deshalb sollte dem Hundeführer klar sein, dass wenn er nur mäßig motiviert oder verunsichert losschlurft auch sein Hund keine freudig motivierte Fußarbeit zeigen wird.

4. Die Belohnung ist so groß oder hart, dass sie vom Hund gekaut werden muss. Ein Leckerli, das vom Hund nicht direkt geschluckt werden kann, unterbricht den Fluss beim Fußlaufen selbst dann noch, wenn der Hund nicht zum Kauen stehen bleibt. 

5. Die Belohnung wird immer nach etwa derselben Anzahl Schritte gegeben. Die Konzentration des Hundes hält genau diese Anzahl an Schritten .

6. Die Schritte 5 und 6 wurden vertauscht. Wird der Hund in dieser Übungsphase erst nach dem Stehenbleiben belohnt, kann er die Belohnung gar nicht mit der schönen Fußarbeit in Verbindung bringen, da ja in diesem Moment das Sitzen belohnt wird. Beim späteren Training lernt der Hund, dass eine Übung nach dem Leckerli zu Ende ist und wird nach dem Keks nicht mehr weiter laufen.

7. Die Position der Hand ist beim Belohnen falsch. Wird zu weit hinter dem Bein des Hundeführers belohnt, wird der Hund später zurückhängen. Wird dagegen zu weit vorne belohnt, lernt der Hund ebenfalls eine falsche Position.

8. Der Hundeführer schaut während des Laufens zu seinem Hund oder ist tendenziell im Begriff dies zu tun. Das führt nahezu automatisch dazu, dass der Hund zurückhängen wird. Durch die Tendenz nach hinten/unten ist die dem Hund zugewandte Schulter hinter der Körpermitte und damit wird der Hund von seinem Hundeführer körpersprachlich abgedrängt.


Eure Julia
P.S. Ich bin fest davon überzeugt, dass es immer mehr als einen Weg gibt, um ans Ziel zu kommen.


Dienstag, 20. September 2016

In 6 Schritten zum Kommando "Fuß"



Der Begriff

Unter dem Kommando „Fuß“ versteht man, dass der Hund sich an der linken Seite des Hundeführers auf Höhe des Fußes befindet. Wenn ihr steht, sitzt der Hund im "Fuß" (Grundstellung/Halt) und wenn ihr lauft, läuft der Hund "Fuß". Sitzt der Hund, sollten seine Vorderpfoten eine Linie mit den Schuhspitzen des Hundeführers bilden, während er diesen anschaut. Läuft das Team, ist die Schulter des Hundes etwa auf der Höhe des Hundeführers, gleichzeitig ist der Blick des Hundes aufwärts zum Menschen gerichtet.

Voraussetzungen

Bevor das Kommando „Fuß“ eingeführt werden kann, muss der Hund eine saubere Grundstellung beherrschen, denn diese gehört neben dem tatsächlichen Fußlaufen auch zum Kommando "Fuß". Desweiteren muss der Hund sowohl beim Angehen als auch beim Laufen den Blick zum Hundeführer halten können. Am Anfang genügen wenige Schritte und es wird mit gut sichtbarer Motivation (Leckerli oder Spieli) gearbeitet.

Ablauf in Einzelschritten

1. Hund und Hundeführer befindet sich in der Grundstellung (in dieser frühen Übungsphase ist das Leckerli /Spieli noch auf Schulterhöhe des Hundeführers)
2. Der Hundeführer baut beim Einatmen Körperspannung auf
3. Beim darauffolgenden Ausatmen sagt er das Kommando "Fuß"
4. Beim nächsten Einatmen läuft der Hundeführer, unter Aufrechterhaltung der Körperspannung, mit dem linken Fuß los
5. Die Belohnung (verbal oder fressbar) des Hundes erfolgt nach den ersten Schritten im Laufen (Bei der Anzahl der Schritte variieren)
6. Der Hundeführer beendet die Übung durch ein anderes Kommando bzw. durch Anhalten, was dem Kommando "Sitz" entspricht

Beim Üben

Das Fußlaufen sollte erst ausgedehnt werden, wenn die ersten Schritte auch wirklich gut sitzen. Denn wenn der Hund erst nach ein paar Schritten hochschaut, ist das nicht nur unkorrekt, es besteht auch immer die Gefahr, dass der Vierbeiner in diesem kurzen Augenblick der Unkonzentration etwas findet, das spannender als Fußlaufen ist. Spannend bleiben kann der Hundeführer auch, in dem er gezielt verbales Lob einsetzt und sich auch wirklich über die Aufmerksamkeit seines Hundes freut.

Zum Schluss will ich, wie in allen Stunden zu diesem Thema, daran erinnern, dass das Fußlaufen immer eine ganz bestimmte Distanz beinhaltet. Das kann eine bestimmte Anzahl Schritte sein oder auch ein bestimmte Punkt (z.B. der Baum, die Kreuzung, der Mülleimer…). Wie groß diese Strecke sein darf, muss der Hundeführer genau abwägen, da die Übung unbedingt beendet sein sollte, bevor den Hund die Konzentration verlässt. Wenn ihr euer Ziel erreicht habt und der Hund gerade so schön läuft, erliegt nicht der Versuchung weiter zu machen. Beendet jede Übung mit einem möglichst tollen Erfolgserlebnis!

Im Laufe der Woche wird es noch einen Artikel mit den typischen Stolpersteinen beim Fußlaufen geben.

Eure Julia
P.S. Ich bin fest davon überzeugt, dass es immer mehr als einen Weg gibt, um ans Ziel zu kommen.