Die Temperaturen sind, ganz zur Freude unserer Vierbeiner,
schon deutlich gefallen. Ganz zur Freude der Zweibeiner scheint trotz deutlich
spürbarem Herbst die Sonne viel und der Regen hält sich in Grenzen. Es macht
also dem Hund-Mensch-Team richtig Spaß zusammen draußen zu sein. Auf drei Dinge
sollte man dabei allerdings achten.
Läufige Hündinnen
In unseren Breitengraden werden die meisten Hündinnen zwei
Mal im Jahr läufig und das zweite Mal ist häufig im Herbst. Dies kann vor allem
bei unseren Junghundeführern mit Rüden zu Überraschungen führen. Man hat
durchaus schon bemerkt, dass aus dem süßen Welpen ein schlacksiger, teilweise
rüpelhafter und teilweise recht selbstständiger Junghund geworden ist. Für
Mädchen hat er sich bis jetzt allerdings noch nicht interessiert. Das kann sich
jetzt schnell ändern!
Läufige Hündinnen signalisieren der Hundewelt ihre
(bevorstehende) Bereitschaft durch intensives Markieren. Bekommt der junge
Rüde, der vielleicht sogar mitten in einem Hormonschub steckt, diesen Duft in
die Nase, darf nicht mehr damit gerechnet werden, dass er sich zurückrufen
lässt. Falls er sich entscheidet diesem neuen interessanten Duft zu folgen,
wird er auch an der nächsten Bundesstraße nicht an der Ampel stehen bleiben und
auf Grün warten und genau darin liegt die größte Gefahr.
Keine Angst, das soll nun nicht heißen, dass der Junghund
den Herbst an der Leine verbringen soll. Aber achtet genauer auf die
Körpersprache der jungen Rüden, wenn sie am Schnüffeln sind. Die Markierungen
läufiger Hündinnen rufen meist recht gut sichtbare Reaktionen hervor. Nach
intensivem Beschnuppern der Duftmarke, wird sie häufig auch noch begeistert
beleckt. Wenn man das das erste Mal sieht, könnte man meinen jemand habe
Leberwurst an Stein/Baum/Grasbüschel geschmiert. Manche Rüden neigen auch dazu
vor Aufregung an den Hinterbeinen zu zittern oder ähnliches. Jeder Hundeführer
weiß ja selbst am besten, welche Reaktionen für den eigenen Hund ungewöhnlich
sind.
Streuobstwiesen
Foto: Sabine Fehrenbach |
Das Problem an der Sache ist, dass das Fallobst auch bei
Wespen sehr begehrt ist. Die Wespen sind zu dieser Jahreszeit allerdings oft
recht aggressiv oder unkoordiniert, da die teilweise schon kalten Nächte sie
unweigerlich ihrem Ende näher bringen. Normalerweise ist für den Hund so ein
Wespenstich auch unproblematisch. Wird er allerdings im Rachenraum gestochen,
kann die Schwellung zu Atembeschwerden führen. Man sollte bei auffälligem
Verhalten (Röcheln, Würgen, Kratzen im Gesicht/am Hals), auch Stunden später,
an den Wespenstich denken und gegebenenfalls den Tierarzt aufsuchen. Als
Sofortmaßnahme http://www.erste-hilfe-beim-hund.de/cgi-php/rel00a.prod/joomla/Joomla_1.6/index.php/insektenstich
ist Kühlen angesagt. Das gelingt am besten, in dem man dem Hund Speiseeis zu
fressen gibt und den Hals von außen mit einer Kühlkompresse bzw. unterwegs mit
einem nassen Taschentuch kühlt.
Igel
Im Herbst ist Igelzeit. Die ansonsten nachtaktiven Wildtiere
sind im Herbst oft auch tagsüber zu sehen, da sie rund um die Uhr damit
beschäftigt sind sich ihren Winterspeck anzufressen. Gelegentlich findet man
auch einen auf der Suche nach einem Winterquartier im heimischen Garten.
Hunde reagieren höchst unterschiedlich auf die Stacheltiere.
Den einen sind sie völlig gleichgültig, die anderen schnuppern interessiert
daran, weitere betrachten die Igel als Spielzeug oder Beute. Das Problem bei
letzten ist übrigens nicht, dass sich der Hund an den Stacheln verletzen
könnte, sondern, dass der Igel solche Spiele meist mit dem Leben bezahlt!
Fälle, in denen ein Hund sich ernsthaft an einem Igel verletzt hat sind mir
nicht bekannt, aber natürlich möglich.
Ein Thema, das im Zusammenhang mit Igeln nur sehr selten
besprochen wird, ist, dass Igel meist parasitenverseucht sind. Wer sich schon
Igel aus der Nähe angeschaut hat, wird häufig Zecken entdeckt haben. Was man
nicht sofort sieht, sind die Flöhe, welche viele Igel haben. Unser Tierarzt
glaubt sogar, dass sich die meisten gepflegten Haushunde Flöhe nicht bei Artgenossen,
sondern bei Igeln holen. Hat Hund sich nach einer Igelbegegnung Flöhe
eingefangen, ist es ratsam bei der Bekämpfung ein Präparat zu verwenden,
welches auch gegen Katzenflöhe hilft.
Hoffentlich habe ich Euch mit meinen ganzen Gefahren jetzt
nicht die schöne Herbstzeit verdorben. Genießt die bunten Blätter und die
langsam joggerfreien, weil matschigen, Wälder und Wiesen.
Eure Julia
P.S. Ich bin fest davon überzeugt, dass es immer mehr als
einen Weg gibt, um ans Ziel zu kommen.