Donnerstag, 6. Oktober 2016

Drei Dinge, die man im Herbst beachten sollte



Die Temperaturen sind, ganz zur Freude unserer Vierbeiner, schon deutlich gefallen. Ganz zur Freude der Zweibeiner scheint trotz deutlich spürbarem Herbst die Sonne viel und der Regen hält sich in Grenzen. Es macht also dem Hund-Mensch-Team richtig Spaß zusammen draußen zu sein. Auf drei Dinge sollte man dabei allerdings achten.



Läufige Hündinnen

In unseren Breitengraden werden die meisten Hündinnen zwei Mal im Jahr läufig und das zweite Mal ist häufig im Herbst. Dies kann vor allem bei unseren Junghundeführern mit Rüden zu Überraschungen führen. Man hat durchaus schon bemerkt, dass aus dem süßen Welpen ein schlacksiger, teilweise rüpelhafter und teilweise recht selbstständiger Junghund geworden ist. Für Mädchen hat er sich bis jetzt allerdings noch nicht interessiert. Das kann sich jetzt schnell ändern!
Läufige Hündinnen signalisieren der Hundewelt ihre (bevorstehende) Bereitschaft durch intensives Markieren. Bekommt der junge Rüde, der vielleicht sogar mitten in einem Hormonschub steckt, diesen Duft in die Nase, darf nicht mehr damit gerechnet werden, dass er sich zurückrufen lässt. Falls er sich entscheidet diesem neuen interessanten Duft zu folgen, wird er auch an der nächsten Bundesstraße nicht an der Ampel stehen bleiben und auf Grün warten und genau darin liegt die größte Gefahr.
Keine Angst, das soll nun nicht heißen, dass der Junghund den Herbst an der Leine verbringen soll. Aber achtet genauer auf die Körpersprache der jungen Rüden, wenn sie am Schnüffeln sind. Die Markierungen läufiger Hündinnen rufen meist recht gut sichtbare Reaktionen hervor. Nach intensivem Beschnuppern der Duftmarke, wird sie häufig auch noch begeistert beleckt. Wenn man das das erste Mal sieht, könnte man meinen jemand habe Leberwurst an Stein/Baum/Grasbüschel geschmiert. Manche Rüden neigen auch dazu vor Aufregung an den Hinterbeinen zu zittern oder ähnliches. Jeder Hundeführer weiß ja selbst am besten, welche Reaktionen für den eigenen Hund ungewöhnlich sind.

Streuobstwiesen

Foto: Sabine Fehrenbach
Die meisten Hunde mögen Äpfel, Birnen und weitere heimische Obstsorten. Das ist soweit nicht ungewöhnlich und auch nicht problematisch. Im Herbst kann sich eine solche Neigung auch bei Hunden entwickeln, welche unter dem Jahr kein besonderes Interesse an Obst haben. Der Grund dafür liegt in einem genetischen Programm aus den Zeiten wölfischen Vorfahren unserer Haushunde, welche im Herbst teils kiloweise Fallobst verdrücken. Wen das genauer interessiert, kann es beim österreichischen Wolfsforscher Kurt Kotrschal https://www.brandstaetterverlag.com/buch/wolf-hund-mensch nachlesen.
Das Problem an der Sache ist, dass das Fallobst auch bei Wespen sehr begehrt ist. Die Wespen sind zu dieser Jahreszeit allerdings oft recht aggressiv oder unkoordiniert, da die teilweise schon kalten Nächte sie unweigerlich ihrem Ende näher bringen. Normalerweise ist für den Hund so ein Wespenstich auch unproblematisch. Wird er allerdings im Rachenraum gestochen, kann die Schwellung zu Atembeschwerden führen. Man sollte bei auffälligem Verhalten (Röcheln, Würgen, Kratzen im Gesicht/am Hals), auch Stunden später, an den Wespenstich denken und gegebenenfalls den Tierarzt aufsuchen. Als Sofortmaßnahme http://www.erste-hilfe-beim-hund.de/cgi-php/rel00a.prod/joomla/Joomla_1.6/index.php/insektenstich ist Kühlen angesagt. Das gelingt am besten, in dem man dem Hund Speiseeis zu fressen gibt und den Hals von außen mit einer Kühlkompresse bzw. unterwegs mit einem nassen Taschentuch kühlt.

Igel

Im Herbst ist Igelzeit. Die ansonsten nachtaktiven Wildtiere sind im Herbst oft auch tagsüber zu sehen, da sie rund um die Uhr damit beschäftigt sind sich ihren Winterspeck anzufressen. Gelegentlich findet man auch einen auf der Suche nach einem Winterquartier im heimischen Garten.
Hunde reagieren höchst unterschiedlich auf die Stacheltiere. Den einen sind sie völlig gleichgültig, die anderen schnuppern interessiert daran, weitere betrachten die Igel als Spielzeug oder Beute. Das Problem bei letzten ist übrigens nicht, dass sich der Hund an den Stacheln verletzen könnte, sondern, dass der Igel solche Spiele meist mit dem Leben bezahlt! Fälle, in denen ein Hund sich ernsthaft an einem Igel verletzt hat sind mir nicht bekannt, aber natürlich möglich.
Ein Thema, das im Zusammenhang mit Igeln nur sehr selten besprochen wird, ist, dass Igel meist parasitenverseucht sind. Wer sich schon Igel aus der Nähe angeschaut hat, wird häufig Zecken entdeckt haben. Was man nicht sofort sieht, sind die Flöhe, welche viele Igel haben. Unser Tierarzt glaubt sogar, dass sich die meisten gepflegten Haushunde Flöhe nicht bei Artgenossen, sondern bei Igeln holen. Hat Hund sich nach einer Igelbegegnung Flöhe eingefangen, ist es ratsam bei der Bekämpfung ein Präparat zu verwenden, welches auch gegen Katzenflöhe hilft.

Hoffentlich habe ich Euch mit meinen ganzen Gefahren jetzt nicht die schöne Herbstzeit verdorben. Genießt die bunten Blätter und die langsam joggerfreien, weil matschigen, Wälder und Wiesen.


Eure Julia
P.S. Ich bin fest davon überzeugt, dass es immer mehr als einen Weg gibt, um ans Ziel zu kommen.