You never get a second chance to make a first impression – den ersten Eindruck, den der Richter von einem Team bekommt, ist das Chipablesen
und die damit verbundene Prüfung der Unbefangenheit. Sind Hund und Hundeführer
ein gutes Team, das auch in ungewohnten Situationen souverän auftritt? Meidet der
Hund und wird an ihm herumgezerrt? Oder wirken b e i d e sogar reaktiv?
Um bei der BH-Prüfung und beim Turnier einen guten Eindruck
zu machen, üben wir das Chipablesen regelmäßig in der Junghundestunde. Das
bedeutet aber nicht, dass dies auch bei einem Fremden, was der Richter ja in
aller Regel ist, funktioniert. Hundeführer, die auf Nummer sicher gehen
möchten, können das Thema aber auch mit einem ganz einfachen Trick zuhause
bearbeiten.
Wir sagen dem Hund einfach, was passiert. Dann findet er es vielleicht
immer noch nicht toll, aber er weiß, was passiert und dass es gleich vorbei ist.
Übungsaufbau
Als erstes wird der Hund überhaupt an das Abstreichen der
linken Halsseite (oder wo immer sich der Chip befindet) gewöhnt. Dazu braucht
man kein Chipablesegerät, ein Handy, die Fernbedienung oder so etwas tut es
auch. Bei den eigenen Familienmitgliedern wird das in der Regel auch problemlos
akzeptiert.
Ist dem Hund das Abstreichen vertraut, kann man es in einem
weiteren Schritt mit einem Signal verbinden. Das könnte der Zweckmäßigkeit bei
Prüfungen halber „Chip ablesen“ lauten. Unmittelbar vor dem Abstreichen erfolgt
nun also die Ankündigung „Chip ablesen“.
Hat der Hund auch das verknüpft, können Personen, die der
Hund kennt ins Training miteinbezogen werden und falls verfügbar auch Fremde
(z.B. Teilnehmer der anderen Kurse).
Tipps
Denkt daran, dass Hunde sehr stark ortsgebunden lernen. Bis
das Signal „Chip ablesen“ generalisiert ist, bedarf es nicht nur einer gewissen
Zahl an Wiederholungen, sondern auch einer Reihe unterschiedlicher Situationen.
Wer einen eher unsicheren Hund hat, sollte seine Übungspartner
genau instruieren, damit diese sich nicht beim Ablesen über den Hund beugt oder
ihn unter Druck setzten. Weicht der Hund aus, geht man am besten einen Schritt
zurück.
Es kann auch nützlich sein, den Hund zunächst am Chiplesegerät
schnüffeln zu lassen, damit er weiß, dass keine Gefahr droht.
Falls das für Euch nicht der richtige Weg ist, sagt einfach
in der nächsten Stunde Bescheid, dann überlegen wir zusammen, wie Euer Weg zum
guten ersten Eindruck aussehen kann.
Eure Julia
P.S. Ich bin fest davon überzeugt, dass es immer mehr als
einen Weg gibt, um ans Ziel zu kommen.