Donnerstag, 5. Januar 2017

5 Tipps zu Schnee und Winter




Endlich Winter! Eine Jahreszeit, an der viele Hunde einen riesen Spaß haben. Aber auch eine Zeit, in der man von allen Seiten vor den Gefahren der weißen Pracht gewarnt wird. Ich habe euch heute das Wichtigste dazu zusammengefasst und durch einige nützliche Tipps, an die man vielleicht nicht sofort denkt, ergänzt. Wer sich ohnehin schon mit dem Thema befasst, kann jeweils gleich zu den Tipps scrollen.



1.Schnee fressen



 Überall hört man:

  • Schnee fressen kann zu Verdauungsproblemen bis hin zu Gastritis führen, deshalb solle man keine Schneebälle werfen

  • Verunreinigter Schnee (Streugut, Salz, Frostschutzmittel) kann zu Vergiftungen führen

Meine Tipps:

  • Frisst der Hund doch (sauberen) Schnee und verträgt diesen auch problemlos, sollte man diesen Schnee unbedingt als gefrorenes Wasser im Hinterkopf behalten. Hockt der Hund dann an der Haustüre oder wirkt sonst ungewöhnlich nervös, muss er wahrscheinlich dringend an den nächsten Baum und den geschmolzenen Schnee los werden

  • Kunstschnee enthält Abfallprodukte, welche Hunden, denen der normale Schnee nichts ausmacht, nicht bekommt (aber der naturverbundene Hundehalter hat ja ohnehin nichts mit Kunstschnee am Hut;-)


2. Schneeklumpen und Pfotenschutz



Überall hört man:
  • Die Pfoten des Hundes sollen vor dem Spaziergang eingecremt oder eingefettet werden, das verhindere Schneeklumpen und Reizungen durch Streusalz
  • Hundeschuhe zum Schutz der Pfoten. Das ist aber nicht jederhunds Sache ;-)
  • Fell zwischen den Ballen kürzen
Meine Tipps:
  • Bei den Pflegeprodukten (besonders, wenn sie artübergreifend verwendet werden) unbedingt auf die Inhaltsstoffe achten. Beispielsweise schützt Teebaumöl (häufig in Produkten für Pferde, aber auch beim Hundebedarf) zwar die Pfoten, darf aber nicht vom Hund abgeleckt werden, da es zu Übelkeit führen kann
  • Beim Heimkommen die Pfoten einfach nacheinander kurz in einen kleinen Eimer mit lauwarmem Wasser stellen. Das spült Salz, Dreck und Pfotenschutzprodukte ab und löst ganz nebenbei in Sekundenschnelle die Eisklumpen (sogar aus Locken, kann ich als Pudelmensch nur empfehlen)
  • Sollte der Hund trotz gründlicher Pfotenreinigung übermäßig schlecken, hat man möglicherweise beim Fellkürzen zwischen den Ballen übertrieben und das ganze juckt jetzt


3. Kälte


Überall hört man:
  • Hunde, die aus geheizten Wohnungen kommen, sollen bei Minusgraden einen Mantel tragen
  • Hunde, die im Auto warten müssen, sollen ebenfalls angezogen/zugedeckt werden
  • Hunden eine Wärmflasche ins Auto legen
  • Vor allem kleine Hunde und Rassen ohne Unterwolle frieren
Meine Tipps:
Hunde in Bewegung frieren nicht
  • Ob der Hund einen Mantel braucht, hängt nicht von seiner Rasse ab (unser Unterwolle freier Pudel friert draußen nie und im Auto selten), sondern eher von der Bewegung. Spielende Hunde frieren nicht (und werden von Bekleidung auch eher behindert), vom Laufen erhitzte Hunde, die warten müssen, frieren dagegen sehr wohl
  • Es gibt viele Hunde, die Decken und Mäntel im Auto einfach nicht anbehalten. Diesen kann man einfach die Autobox entsprechend warm einrichten. Hierfür eignet sich Styropor oder auch Trittschalldämmung, wie sie unter Laminat gelegt wird (die ist günstig, dünn und leicht zuzuschneiden). Das geht natürlich nur, wenn der Hund beim Warten nicht zum Zerstören neigt ;-)
  • Achtung, wer so einen „Langeweile-Zerstörer“ hat, sollte auch keine Wärmflasche verwenden, da hier Verbrennungsgefahr besteht. Hunde haben kein Bewusstsein dafür, dass etwas, in das man hineinbeißt, heißer als die Körpertemperatur von Beute sein könnte. Auch mit den Krallen kann eine Wärmflasche kaputt gemacht werden und dann zu Verbrühungen führen


4. Hartgefrorener Boden


Überall hört man:
  • Keine Sprünge, schnelle Stopps und Wendungen auf hartem, gefrorenem Boden, das schädigt die Gelenke und Sehnen und kann darüber hinaus zu Verletzungen führen
  • Deshalb haben auch Hundesportler in den Bereichen wie Agility Winterpause und die THSler trainieren allenfalls Unterordnung
Meine Tipps:
  • Auch bei der Unterordnung halblang machen und auf langwierige Sitz- und Platzübungen auf dem kalten Boden verzichten, um dem Hund nicht den Spaß daran zu verleiden. Dabei meine ich nicht nur das Ausharren auf kaltem Untergrund, sondern auch ein Hund, der sich vorbildlich ins Platz schmeißt, wird zur Belohnung den tiefgefrorenen Boden unangenehm zu spüren bekommen
  • Beim Thema schnelle Stopps, Sprünge und Wendungen wird oft vergessen, dass auch das beliebte Bällchenspiel und Frisbee aus solchen Bewegungen bestehen


5. Zugefrorene Seen 


Überall hört man:
  • Hunde sollten von Eisflächen fern gehalten werden, da diese oft noch nicht tragen und die Hunde folglich einbrechen können
Meine Tipps:
  • Bei Rettungsversuchen darauf achten, dass auch das Ufer rutschig ist und man im schlimmsten Fall selbst im Wasser landet
  • Niemals ins Wasser hinterherspringen! Das gilt insbesondere bei fließenden Gewässern im Winter. Hunde können in ihrem Winterfell nicht nur besser schwimmen als der Mensch in Winterbekleidung, der Hundekreislauf verkraftet auch den Kälteschock beim Hineinfallen besser als der des hinterherspringenden Herrchens

So, lasst Euch den Spaß am Winter nicht verderben und wenn Ihr lieber drinnen im Warmen bleibt, ist dies die ideale Zeit für kleine Tricks und nützliche Spiele. Dazu gibt's demnächst auch etwas hier.


Eure Julia
P.S. Ich bin fest davon überzeugt, dass es immer mehr als einen Weg gibt, um ans Ziel zu kommen.

Update

Wir sind sehr stolz, dass dieser Post als Gastbeitrag bei Sabine Fehrenbachs FehDogs erscheint